Fünf Fragen an…..

Olaf John, Senior Advisor – Vedra Pensions

1. Warum ist das Thema bAV aus Ihrer Sicht so eng mit einem professionellen Asset Management verwebt ?

Letztlich muss die bAV finanziert werden. Eine frühe Ausfinanzierung mit einer geeigneten Kapitalanlagestrategie hält die Risiken in Grenzen und trägt so zur sicheren Gewährleistung der Rentenzahlungen bei. Eine isolierte Betrachtung der Verpflichtungen ohne externe Bedeckung, ohne Rückzahlungs- bzw. Kapitalanlagestrategie kann bei ungünstiger betriebsbedingter Demographie, z. B. durch zunehmende Automation, KI und Fachkräftemangel, verheerende Folgen haben.

2. Warum ist das veränderte Zinsumfeld aus Ihrer Sicht, so attraktiv, um über De-Risking von Pensionsverpflichtungen nachzudenken?

Nach jahrelangen Niedrigzinsen sind durch den Zinsanstieg die IFRS-Bewertungen von Pensionsverpflichtungen stark gefallen und damit die externe Ausfinanzierung so günstig wie schon lange nicht mehr. Wer jetzt das Thema De-Risking auf die lange Bank schiebt, könnte das in Zukunft bitter bereuen.

3. Thema Rentnergesellschaft – was sind die Fragen, die Ihnen hier bisher begegnet sind?

  • Warum soll man die Verpflichtungen gegenüber den Rentner in eine Gesellschaft auslagern, wenn man in den ersten 10 Jahren doch in der Haftung bleibt?
  • Wie kann man die wichtigen Entscheidungsgremien für das Thema Rentnergesellschaft gewinnen, wenn betroffene Stakeholder und C-Level-Entscheider keine direkte Incentives aus dem Projekt ableiten können?
  • Ist die Finanzierung der Rentner über die Bilanz nicht sicherer als in einem ausfinanzierten externen Vehikel?
  • Welche bilanziellen und Cashflow-bezogenen Vorteile bringt die Auslagerung von Pensionsverpflichtungen?
  • Wie lange braucht ein Projekt zur Auslagerung von Pensionsverpflichtungen an eine Rentnergesellschaft?

4. Was sehen Sie als weitere Trends, die man nicht aus den Augen verlieren sollte?

Es gibt eine Reihe von De-Risking-Optionen, die man sich anschauen sollte. Die Rentnergesellschaft ist die ultimative und effizienteste für den Bestand der Rentner und der unverfallbar Ausgeschiedenen eines Unternehmens. Ein weiterer Trend sind individuelle Kapitalanlagestrategien, die auf Bedeckung und Bedienung von Pensionsverpflichtungen ausgerichtet sind.

5. Was hat Sie gereizt, bei VEDRA Pensions als Beirat tätig zu werden?

Das Thema De-Risking im Endstadium bei einem der Pioniere für Rentnergesellschaften begleiten zu können. Das Thema spielt eine immer größere Rolle. Der Blick nach Großbritannien, wo DB-Pläne schon viel früherer geschlossen wurden als hierzulande, zeigt was auf uns in Zukunft zukommt. In einer Aufbruchstimmung beim Pension-Buy-out-Pionier Vedra mitzuwirken reizt mich.